Für uns Stuttgarter bleibt noch ein Day off den wir
genießen.
Es stellt sich aber heraus, dass meine Trommel am
Flughafen Domodedovo war. Mist, offenbar hatte es also nicht funktioniert, dass
die Drum am Hotel ausgeladen wurde, obwohl mehrere Leute Bescheid wussten, maaaaaan. Zum
Glück kam mein Schätzle nicht weg. Jemand vom russischen Betreuungsteam muss die Drum dann am
Sonntag zurück ins Hotel gebracht haben, jedenfalls stand sie montagmorgens um 3 da.
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Ich muss noch kurz was aus dem Zelt am Roten Platz holen.
Ich glaube, an diesem Tag war keine Plastiktüte auf der Welt bewachter als die meinige
;-)
Ich suche noch Souvenirs, die aber recht teuer sind. In
einem Laden finde ich aber T-Shirts zu einem passablen Preis. Matruschkas und Co
stehen eh nur zu Hause herum und fangen Staub. Es gibt im Hotel ein leckeres
Abendessen und danach hänge ich mit Lena in der 7. Um 22.30 gehe ich zu Bett
und um 2 Uhr klingelt schon wieder mein Handy. Ich dusche und das Wasser kommt
nur mäßig lauwarm… zumindest bin ich dann wach.
Wegen des Gewichts muss ich das Fulldress anziehen, aber
ich bins ja gewohnt und finde es nicht ganz so schlimm damit zu reisen. Die
Koffer werden bis zum Anschlag gefüllt und gewogen, damit man nicht draufzahlen
muss und alles klappt zum Glück. Wir stopfen unsere Instrumente und das Gepäck
in den etwas zu kleinen Transporter und fahren um 3 Uhr zum Flugplatz. Es läuft
alles glatt, nur dass wir die Messerzettel vom Einchecken brauchen. Ein Zettel
fehlt natürlich prompt, aber Dimitri und Tatjana kümmern sich gut drum. Wir bekommen einen
Teller zur Erinnerung an das großartige Festival und ein reichliches Lunchpaket.
Um 6.45 Uhr steigt unser Flieger Richtung Berlin Tegel. Im Flugzeug schlafe ich
ein und wache auf, als die Stewardess Getränke und ein Häppchen bringt. Ich
bekomme eine Cola und einen Kaffee. Der halbstarke Idiot, der vor mir sitzt, lässt
die Rückenlehne runterschnappen und der Kaffee kippt um… na klasse. Gut, mein
Fulldress muss eh in die Reinigung, aber es nervt trotzdem. Zudem nervt es,
dass ich heftige Zahnschmerzen bekomme. Gut, dass meine Schmerztabletten sind
im Koffer sind, aber die Stewardess ist lieb und bringt mir 2 400er Ibu und das
Pochen ebbt langsam ab.
In Berlin trinken wir am Flughafen einen Kaffee für akzeptable
2,30 Euro und ich kaufe in der mehrwertsteuerfreien Zone noch zwei Wiskys,
einen Tullamore und einen Glenfiddich zu einem Schnäppchenpreis.
In Stuttgart verabschieden wir uns und ich mache mich mit einer Trommel und drei Koffern
auf den Weg zum Zug. Ich und Zug fahren, das ist so ne Sache. Ich stehe so am
Automaten, da hilft mir ein Ungar auf Englisch die Karte zu lösen. Wir unterhalten uns eine Weile auf Englisch
und er hilft mir den Koffer zu schleppen, weil er denselben Zug nehmen muss….
da stellt sich raus, dass wir beide besser Deutsch sprechen *lol.
Beim Hauptbahnhof in Stuttgart gönne ich mir einen
Bubbletea, bevor mein nächster Zug kommt. Dort treffe ich einen netten Menschen
aus Mariazell und wir verquatschen uns so, dass ich es fast verpenne in Eutingen
auszusteigen. Im letzten Moment schwebe ich noch mit meinen drei Koffern aus
dem Zug und habe natürlich den Anschlusszug verpasst. Parallel dazu bekomme ich
einen Anruf aufs Handy, da jemand noch abends Passbilder braucht. Der Alltag
holt mich ein.
Ich hocke im Schatten und überbrücke die Zeit mit etwas
Chanter spielen, da meldet sich mein Zahnweh wieder mit voller Pauken und Trompeten.
Ich google mir die Telefonnummer meines Zahnarztes und kündige mich noch für
denselben Tag an. Plötzlich steht mein Zug da und wieder fliegen drei Koffer
hinein. Nur schnell weg aus Eutingen, ich will jetzt nur noch heim.
In Freudenstadt muss ich nochmal umsteigen. Es ist echt
super, weil ständig Leute helfen. Im Zug hocke ich wie bewusstlos und döse weg,
erst kurz nach Alpirsbach wache ich auf. Chris holt mich am Bahnhof um 15.05
Uhr ab und ich bin echt platt.
Zu Hause werfe ich die Koffer hin, begrüße alle
einschließlich Othello und Joe und hüpfe erst mal in die Dusche - warm. Die Waage sagt, ich habe 2
Kilo abgenommen, obwohl ich immer gut aß. Naja, freut mich ja ;-) Ich fühle
mich auch komplett durchtrainiert und nehme mir vor, in der nächsten Zeit wieder
mehr zu sporteln.
Um 16 Uhr hocke ich beim Zahnarzt auf dem Stuhl und der
jagt mir drei Spritzen in den Mund. Nicht gut, dass es im Flugzeug losging,
sagt mein Zahndoc. Meine Brücke zickt rum und er muss drunter schauen. Auaaaa….
Alles ist entzündet, da kann ich so viel Schmerztabletten futtern und Spritzen
kriegen wie ich will. Mir kommen trotzdem die Tränen, als der Doc meinen
Steinbruch bearbeitet. Er fragt mich, ob ich in Moskau vor Putin gespielt hätte
und ich antwortete, ja logisch. Ich glaube, Doc Kohler hielt das für einen
Scherz von mir und popelt weiter. Er meint noch schmunzelnd, das sei die
heftigste Behandlung die er so im Angebot hätte. Ich habe das Gefühl, dass die
Schmerzen niemals mehr verebben, aber tatsächlich wird es besser.
Zwei Mädels kommen für Passbilder und ich grabe meine
Kamera aus dem Koffer aus.
Danach packe ich meine Koffer aus, miste aus was in die
Wäsche muss (vieles) und verteile die Geschenke – T-Shirts, Kekse, ein Gasfeuerzeug,
2 Stangen Zigaretten für die Raucherfraktion und eine Matruschka mit Angela
Merkel drauf für einen Piper aus meiner Heimatband.
Ingo kommt und drückt mich, jetzt bin ich zu Hause…