Heute steht die Parade zum 1. September an, großer Feiertag in Russland.
Bereit für den Start der Parade |
Unser Schildermädle ist mit ihren Schuhen größer als unser Brian... |
Wir fahren mit dem Bus zum Aufstellungsort und bekommen
ein Schildermädchen vorne hin. Unter den eh schon langen Beinen, hatte das
Mädel noch hohe Absätze. Wie man damit eine Parade laufen kann, ist mir
schleierhaft, aber sie hatte es geschafft und die Jungs waren natürlich wieder ganz
wuschig ;-) Simone hatte dagegen ihre
Blackcockfeather verloren, aber schnell konnte Ersatz gefunden werden, denn
Putin wartet schon. Man hilft sich einfach.
Für die Putinshow am Nachmittag wurde die Arena umgebaut.
Dafür mussten alle Musiker mehrere Stufen hochsteigen, durch schmale Durchgänge
gehen und dann auf dem Roten Platz einlaufen. Himmel… wir ganz vorne in der
Mitte haben alle Bands angeführt… echt der Wahnsinn. Ziemlich vorne ging es
dann nochmal drei Stufen runter. Bin
froh, dass sich niemand verletzt hat, war ganz schön gefährlich. Unser Spiel
wackelte dann entsprechend… naja.
Da saß er dann, der Putin und neben ihm der Patriarch,
eingekesselt von Security und Gefolge. Aber auch unser General Melvin saß mit
Gattin im Publikum, hat mich echt tierisch gefreut, dass er extra wegen uns
nach Moskau fliegt. Allerdings wussten wir nach der Show noch nicht, dass er schon
da war.
Nach der Parade und der Putin-Show konnten wir endlich zum
Essen (Mittags bäh und abends ok… ) und im Museum etwas ausruhen. Aber
irgendwie… es hatte in den Fingern gejuckt, schwupps hatte sich eine große
Menge Piper und Drummer gefunden und wir legten vor dem Museum los. Heieiei,
hatten wir einen Spaß. Es war einfach nur gigantisch und Musik vom Feinsten,
ungezwungen und frei, so wie es sein soll.
Das Publikum in Moskau ist hammerhart drauf. Sobald die
Leute dort nur eine Pipe hören, flitzen sie her. Ich schätze, über 1000
Menschen waren es, die sich um uns herum versammelt hatten. Ein Meer von Köpfen
erstreckte sich über den Platz vor dem Museum und selbst von der Terrasse standen
die Leute und fotografierten ihre Handys heiß.
Einmal standen wir Drummer standen in der Mitte und die
Piper liefen im Circle um uns herum. Plötzlich lief Simone den Circle rückwärts
und dann gings los… der eine drehte sich, der nächste lief rückwärts und so
weiter… was für eine Gaudi. Und sogar ins Publikum liefen die Piper aus,,
mitten rein und wieder zurück, wie geil.
Dann zeigte Jürgen was er auf der Side drauf hat und
legte ein Solo hin. Spitze! Und der Jubel war zu Recht sein.
Wie lustig: Die Organisatoren haben ein Bild mit
lebensgroßen Figuren aufgestellt, darunter ein Drummie und wir vermuten Karsten.
Die Köpfe sind ausgesägt, so dass die Menschen ihre eigenen Köpfe durchstecken
können. Wenn wir daran vorbeilaufen und Leute lassen sich dort fotografieren,
stellen wir uns noch dazu… die sind dann immer hin und weg.
Abends waren wir scheinbar live im Fernsehen zu sehen und
das in voller Länge. Die Abendshow war ziemlich genial. Ich vermute, dass wir
uns mit dem Gig am Nachmittag selbst aufgepuscht hatten und uns diese Energie
nach vorne brachte. Direkt nach der Show gingen wir mit enthusiastischer Laube in
das Englische Pub in der Nähe des Red Square – spielend. Ja, kriegt diese Band
nie genug? ;-)
Im Circle gaben wir vor dem Pub ein Ständchen und die
Leute kamen in Strömen. Unglaublich, aber manche kletterten an den Häusern hoch,
um nur ein wenig von uns zu sehen. Die Lage wurde fast brenzlig, denn das
Publikum flippte aus, quetschte uns immer mehr ein und der Circle wurde more
and more bedrängender. Schließlich schoben wir uns ins Pub, hatten ja auch
Durst.
Dort drin spendierte der Wirt eine Runde Bier und
natürlich ging es ohne Pause weiter mit Musik. Schließlich kam General Melvin
mit Frau in die Kneipe und wir begrüßten sie natürlich nach Noten. Die Stimmung
war phänomenal und auch die Tänzer waren mitgekommen und schwangen nochmals die
Röcke zum Strathspey. Doch ein Wermutstropfen gab es. Beim Gehen blieb eine
Rechnung von 4000 Rubel offen, oder waren es nur 3000? Der Wirt zeterte herum
und manch einer bezahlte noch sein Freibier. Bis heute ist nicht geklärt, was
da genau schief lief. Inzwischen lud uns der junge Wirt nochmal in die Kneipe
ein, weil ihm sein Gezeter leid tut. Mal sehen, wer noch Lust hat.
Parallel dazu verbreiteten sich in der Band blitzschnell
die Blasen an den Füßen und Flitzkacke. Liegts am Essen oder geht ein Virus
rum? Weiß der Geier, aber die Lage ist beschissen. Mit den richtigen Medis
kommen die meisten wieder relativ flott in die Gänge.
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